← alle Veranstaltungen

Internationales Symposium: Tackling the global housing challenges

06.12.2019, ganzer Tag ab 9.00

We were talking about the global challenges of housing and adaptability of cooperative approaches and strategies. With guests from Europe, Asia an Latin America. Conference language: English. No simultaneous translation provided.

Wir sprachen über die globalen Herausforderungen des Wohnens und die Adaptierbarkeit von genossenschaftlichen Ansätzen und Strategien. Mit dem ETH-Wohnforum und Gästen aus Europa, Asien und Lateinamerika. Die Tagung fand in Englisch statt, ohne Simultanübersetzung. Zum Rückblick und den Downloads...


This one-day international conference brought together a group of leading experts on cooperative housing. Drawing on their international experiences and insights, it was exploring the current role, approaches and strategies of housing cooperatives in a selected number of countries. Speakers and the audience were openly debating the opportunities and challenges of replicating successful practices in different contexts.

Führende Expertinnen und Experten aus dem Bereich des genossenschaftlichen Wohnungsbaus sowie verschiedener unterstützender Organisationen aus aller Welt trafen sich zu diesem Symposium, um sich gegenseitig Projekte, Initiativen, Bauvorhaben und ihre politische Arbeit in Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika vorzustellen und diese zu diskutieren.

Unterschiede – Gemeinsamkeiten

Der gemeinsame Nenner war klar: Menschen haben keine Wahl – sie müssen irgendwo wohnen. Wohnen ist also ein Menschenrecht wie Wasser, aber oft genauso schwer zu erlangen wie Wasser.
Die unterschiedlichen Geschichten machten deutlich, dass nicht nur deren Startpunkte, sondern auch deren aktueller Stand sich stark unterschieden. Während in Ländern des europäischen Ostens Genossenschaften eine lange Tradition, aber eben auch eine grosse politische Hypothek haben, sind sie in Indien oder Uruguay eher Neuland, auf dem sowohl die Bevölkerung als auch ihre jeweiligen Regierungen erst von der Idee und dem gesellschaftlichen Nutzen überzeugt werden müssten. Auch die gesetzlichen Voraussetzungen, die gesellschaftliche Einstellung zu oder die finanziellen Chancen auf Besitz unterscheiden sich stark. Schweizweit gibt es mittlerweile ca. 40 % Eigenheim-Besitzende, wo sich hingegen in Serbien nur gerade 1,5 % der Menschen ihre Wohnung oder Haus überhaupt leisten können und die grosse Mehrheit sich für ein Dach über dem Kopf immer weiter verschulden muss.

Doch es waren gerade die Unterschiede, die zu konstruktiven Diskussionen anregten. So kam bei den verschiedenen Panel-Diskussionen immer wieder die Frage auf, ob die Form der Wohnbaugenossenschaft eine urbane, eine städtische Idee sei, die auf dem Land keine Chance habe. Im Kanton Zürich schien dies in der Vergangenheit so gewesen zu sein. Erst in jüngerer Zeit konnten Genossenschaften – eben mit einem ortsspezifischen Angebot – in der Peripherie und auf dem Land Fuss fassen. Interessanterweise funktionierten diese Projekte in Griechenland oder Uruguay auch auf dem Land. Der indische Vertreter räumte ein, man habe einfach in den Metropolen Mumbai und Chennai angefangen, die Idee habe aber sehr wohl auch in anderen Landesteilen eine Chance. Es sei angesichts der Grösse des Landes einfach eine Frage der Ressourcen und der Effizienz. Und eine Frage der Rechtssicherheit und der politischen Stabilität.

Und immer wieder eine Frage des Geldes: Selbst in der Schweiz – so räumte Hans Rupp von der ABZ ein – sei es unmöglich, kontinuierlich zu wachsen, wenn man das Land nur geliehen (im Baurecht) bekäme. Man könne keine Substanz aufbauen, wenn man es nach einer gewissen Zeit wieder zurückgeben müsse und die darauf erbauten Liegenschaften wieder verliere. So müsse der Kauf des Landes das Ziel sein. Doch seien die Preise für Land und Liegenschaften in der Schweiz, speziell in den grossen Städten, zur Zeit für den gemeinnützigen Wohnungsbau unerschwinglich.

Ein britischer Genossenschaftsvertreter machte ein interessantes Statement. Er habe allen Ausführungen aufmerksam zugehört und sei davon überzeugt, dass die Bevölkerung bekomme, was sie wolle, wenn sie es nur wolle. Damit meinte er wohl nicht nur den Volkswillen bei den Abstimmungen zu gemeinnützigen Wohnbau-Vorlagen, sondern auch die Eigeninitiative, die für die Umsetzung solcher Vorhaben unabdingbar ist. Auch Dr. Jardar Sørfoll aus Norwegen, der an der Besichtigung dreier Zürcher Genossenschaften tags zuvor und an einer Panel-Diskussion teilnahm, war vom Anlass, von den Projekten und dem Austausch darüber begeistert. Erfreulicherweise äusserten sowohl die Vertreterinnen und Vertreter vom ETH Wohnforum als auch von Wohnbaugenossenschaften Zürich den Wunsch, diese Veranstaltung in ein, zwei Jahren zu wiederholen um zu sehen, welche Fortschritte die einzelnen Projekte in der Zwischenzeit gemacht haben.

> Die einzelnen Präsentationen stehen unten zum Download bereit, direkt verlinkt mit den Institutionen.


PROGRAM
Morning
State of Housing Cooperatives and current challenges in selected countries:
Dr. Richard Lang - Austria
Dr. Jardar Sørfoll - Sweden and Norway
Prof. Dr. Darinka Czischke - The Netherlands
Dr. Dimitra Siatitsa - Greece
Gustavo Daniel Gonzales - Uruguay
Jovana Timotijevic - Serbia
Dr. Sukumar Ganepati - India

Afternoon
Promoting housing cooperatives internationally: experiences, challenges and the role of international cooperation
>
FUCVAM’s experience in replicating the Uruguayan housing cooperative model in Latin America. By Gustavo Daniel Gonzalez - FUCVAM
> Nina Larrea – We Effect
> Enabling housing cooperatives in Ethiopia: the experience of NEStown. By Dominique Langenbacher - NEStown
> MOBA’s approach owards pioneering housing cooperative in Eastern Europe. By Dr. Ana Dzokic - MOBA
> Internation cooperation beween Switzerland, Coratia and Greece: The INURA experience. By Ilena Apostol or Panayotis Antoniadis or Dr. Philipp Klaus - INURA

With the participation of:

Dr. Panayotis Antoniadis – Nethood, Zurich, Switzerland
Dr. Ileana Apostol – Nethood, Zurich, Switzerland
Prof. Dr. Darinka Czischke – TU Delft, The Netherlands
Dr. Ana Dzokic – Stealth Ltd and MOBA, Belgrade, Serbia
Dr. Jennifer Duyne Barenstein – ETH Zurich, Switzerland
Cristina Gamboa Masdevall – Lacol SCCL, Barcelona, Spain
Prof. Dr. Sukumar Ganapati – Florida International University, Miami, USA
Dr. Marie Glaser – ETH Zurich, Switzerland
Gustavo Daniel GonzalesFUCVAMUruguay
Reto Grüninger – Swiss Agency for Development Cooperation, Switzerland
Dr. Philipp Klaus – INURA Zurich, Switzerland
Reto Klink – WBG Zurich, Switzerland
Dominique Lagenbacher – NESTown, Switzerland
Dr. Richard Lang – University of Linz, Austria
Nina Larrea – We Effect, Stockholm, Sweden
Hans Rupp – ABZ and WBG Zurich, Switzerland
Prof. Dr. Christian Schmid – ETH Zurich, Switzerland
Dr. Dimitra Siatitsa – Dep. of Urban and Regional Planning, Greece
Dr. Jardar Sørvoll – Oslo Metropolitan University, Norway
Jovana Timotijevic – Institute for Urban Studies, Belgrade, Serbia
Bea Varnai – Urbamonde, Geneva, Switzerland
Ueli Keller – Wohnbaugenossenschaften Zurich, Switzerland
Alain Vimercati – Fundacion ProHabitat Comundo, Bolivia

Teilnahmegebühr/Fee: CHF 150.00
Ort/Place: ZAZ Zentrum Architektur Zürich (Museum Bellerive), Höschgasse 3, 8008 Zürich

Programm/Program >

Medienmitteilung vom 02.12.19 >