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Die Jungen verlassen das Nest – was jetzt?

30.09.2019 / 14.00–17.00 Uhr

Die Kinder haben das Elternhaus verlassen. Für viele ist dies der willkommene Anlass, sich ganz persönlich die Frage zu stellen, was altersgerechtes Wohnen ist. Was muss die nächste Wohnform erfüllen, was wäre wünschenswert? Im Rückblick...

Dies war ein Fachtreffen von expert+ zum Thema Wohnen im Alter und Generationenwohnen des Dachverbandes Wohnbaugenossenschaften Schweiz zu Gast im Haus Bellerive.

Die vorgestellten Projekte sind zwar in ihrer Entstehung recht individuell, können aber doch als Modellfälle angesehen werden. Wo die einen mit ihrer Idee auf viel Goodwill treffen und mit 600 Genossenschaftsmitglieder (mit ø CHF 25'000.– Anteilscheinkapital) relativ schnell das Startkapital beisammen haben, haben andere – schon aufgrund der zahlreichen Gemeinschaftseinrichtungen – Sitzungen mit 17 Banken, bis das Projekt finanziert ist. Ein besonderer Glücksfall ist es, wenn jemand ein Stück Bauland, für das die Investoren Schlange stehen, nicht verkauft, sondern in eine neu gegründete Baugenossenschaft einbringt, wie dies in Aegerten geschehen ist.
Motivation, Wege und Mittel können sich also stark unterscheiden. Allen gemeinsam sind Eigeninitiative und Beharrlichkeit.

Alle vorgestellten Genossenschaftsprojekte werden «inklusiv» betrieben: In der Miete ist die gemeinsame Nutzung von Bibliothek, Sauna, Gästezimmern, grossen Gärten, teilweise sogar Werkstätten oder einer Boule-Bahn inbegriffen. Ebenfalls allen gemeinsam ist, dass die Liegenschaften mitten im Dorf und dazu noch barrierefrei gebaut wurden, sich das Angebot aber explizit an selbstständige Personen richtet. Gemeinsame Aktivitäten entstehen spontan. Auch hob einer der Referierenden hervor, dass inzwischen eigentlich von zwei Generationen im Ruhestand gesprochen werden müsse: Eine, die eben pensioniert wurde und eine, die bereits zehn, zwanzig Jahre den Ruhestand geniesse. Je nachdem hätten diese völlig andere Bedürfnisse. Dies müsse schon bei der Planung berücksichtigt werden, damit das Angebot nachher auch stimme.

Moderation: Simone Gatti (Vorständin Wohnbaugenossenschaften Zürich)
Präsentationen:
Franz Landolt (WGA Linth)
Petra Hagen (Garten im Alter)
Silvio Werder und Stefan Kunz (in buona Compagnia Bonaduz resp. Aegerten)